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Kindliche Perlen

Prosa












Kindliche Perlen

Segenreiche Tage unter den Schatten der Sonne. Und Stille kehrt ein ins Dorf der Ruhenden.Eine MUTTER schafft kühle Nässe aus sandigen Schächten, um den Staub der Ahnen aus kindlichen Leibern zu bannen. Das wüten der Winde erwacht aus der Mitte duftender Palmgezweige, wenn steinern die Luft, sich mit gefiederten Klängen erfüllt. Am Zenit des Tages tosen stürmisch fliegende Schwirren um jeden noch so verwaisten Kadaver- aus ihnen entklimmt der Dunst des Todes zu unbekannten Höhen hin. Nur noch vergebliches Zirpen der Grillen war zu hören, da auf verdorrten Feldern ihre Gönner längst zu den tiefen der SCHLANGENsphären gestiegen sind. Wo, FINSTERNIS sie mit fäulenden Armen empfängt. Im MEER droht das Segel im weißgeblendeten Schaukel zu lähmen. Der alte Seemann- braun von SALZ und Sonne lasiert-taucht die zerfurchtenen Zinnoberflanken in die Kühle des Azurs. Am Saume seines Bootes quält sich eine tranzparente Schar, brennender Pilger zur Brutliege hin...ZEITlupengleich...vollgepumpt mit spektralgebrochenem Gallertglimmer. Im Takt der Wogen hechten rhythmisch beflügelte Köder durch imaginäre Ringe. Ihre Brüder schlugen sie, um sich von den nassen Ketten zu REISsen. Und AUGENblicke lang erstarren sie...und schienen von allen Kräften des Alls losgelöst zu sein. Dort, am Ufer des Dorfes döst ein Däumling vor sich hin. Gänzlich, in Torf gebettet versinkt er in das bunte Farbenspiel der Scherenkrabbler. ER träumt von unsichtbaren Augen, die über ihn wachen. Die GESäNGE trauriger Undinen zersetzen sein Herz und lassen die Knospen der Sehnsucht erneut erblühen. Wie Infernale WachsPULSAREN schießen sie durch geäderten Gängen und umfluten jede Zelle mit glühendem Balsam. Und nur der WIND küsste seine warmen Wangen, als die Wogen sich krümmten, um seine KINDLICHEN PERLEN zu pflücken.

Le Bateau Ivre
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